Zum Tag der Berufsorientierung kamen 260 Gymnasiasten zur CEB Akademie, um hautnah mehr über ihren Traumberuf zu erfahren

HILBRINGEN Wie sehen die Schießübungen bei der Polizei aus? „Und wie oft darf man die Sportübungen wiederholen? Mit neugierigen Blicken mustern die beiden Schülerinnen den Polizisten, der ihnen über seinen Berufsalltag als Gesetzeshüter erzählt. „Bei uns gibt es keine Bewerbungsgrenze“, sagt Roland Altmeyer, Einstellungsberater des Landespolizeipräsidiums. „Die Sportprüfungen können jährlich wiederholt werden, bis man das 37. Lebensalter erreicht hat“, sagte er beim „Tag der Berufsorientierung“ in der CEB-Akademie in Hilbringen. Den zahlreichen Schülern in seiner Gruppe berichtet Altmeyer: „Für den täglichen Dienst braucht ein Polizist seine Uniform und seine Waffe – jeder, der bei der Polizei ausgebildet wird, muss die Berechtigung zum Schießen haben.“ Zu den Schießübungen zähle unter anderem das Scheibenschießen. Später proben die angehenden Ordnungshüter einen Einsatz, bei dem sie binnen Sekunden entscheiden müssen: „Schießen Sie oder schießen Sie nicht?“

Ob es nun die ersten Einblicke ins Bank- und Bauwesen waren, in den Journalismus oder in die Angebote der Bundeswehr – beim 18. Tag der Berufsorientierung hatten Schüler aus den Zehnerklassen des Peter-Wust-Gymnasiums und des Gymnasiums am Stefansberg sowie die Zwölferklassen des Oberstufengymnasiums der Jean-François-Boch-Schule die Gelegenheit, fachkundigen Referenten aus zwölf Berufsfeldern Fragen zu ihrem möglichen Wunschberuf zu stellen. Und aus erster Hand zu erfahren, welche Voraussetzungen dabei an sie gestellt werden.

Der Informationstag ist eine gemeinsame Veranstaltung des Rotary-Clubs Saarlouis-Untere Saar und der CEB-Akademie. Gisbert Eisenbarth, Geschäftsführer der CEB-Akademie, und Georg Gitzinger, Präsident des Rotary-Club Saarlouis-Untere Saar und Reporter beim Saarländischen Rundfunk, freuten sich, dass 260 Gymnasiasten gekommen waren, um von den Referenten mehr über die Licht- und Schattenseiten ihrer Berufe zu erfahren. Das passe auch zum Anspruch des Rotary-Clubs. „Wir lernen alle voneinander“, sagte Georg Gitzinger, der gemeinsam mit CEB-Pressereferentin Ruth Hien von Chancen, aber auch von Schwierigkeiten im Journalismus erzählte.

Welche Ausbildungen sind bei der Sparkasse Merzig-Wadern möglich? Und welche Aufgaben erfüllen Banken? „Sie vergeben Kredite“, antwortete ein Schüler auf die Frage von Michael Gillenberg von der Sparkasse Merzig-Wadern. „Korrekt. Der Hauptauftrag lautet: Die Bevölkerung mit Geld zu versorgen und es zur Verfügung zu stellen“, sagte Gillenberg.

Wie teamorientiert ein Software-Entwickler arbeiten muss. Dass, das Klischee des einsamen Programmierers zuhause in dunklen Kellerräumen falsch ist und wie teamorientiert ein Software-Entwickler arbeiten muss, berichtete Dr. Axel Kalenborn, der an der Trierer Universität am Lehrstuhl der Informatikwissenschaften arbeitet. Gemeinsam mit Dr. Dominik Monz von der Universität des Saarlandes zeigten Dr. Christina Eisenbrand von der SHG-Klinik Merzig und Medizinstudentin Teresa Böhm den Schülern die menschliche Anatomie und prüften ihr Wissen zu den menschlichen Organen.

Wie sieht ein Studium in Sozialwissenschaften aus? Welcher Notendurchschnitt ist für ein Medizin-Studium erforderlich? Und welche Fächerkombinationen können Lehramtsstudenten wählen? Oder welche Absicherung haben Journalisten, die kritisch über politische Themen berichten? Nicht nur auf diese Fragen erhielten die Wissbegierigen von den Fachkräften an diesem Tag eine Antwort. Eine weitere Gelegenheit dazu hatten sie bei der anschließenden Wissensbörse. Inder konnten sie sich zu den anderen Berufsfeldern erkundigen und die Referenten in einem Vier-Augen-Gespräch zu etwaigen Unklarheiten befragen.

Einen ganz besonders wertvollen Tipp erhielten die Schüler dann noch von Prof. Gisbert Webel, Dozent an der HTW Saarbrücken für Ingenieurswissenschaften: „Machen Sie das, worauf Sie Lust haben und lassen Sie sich Ihren Beruf nicht vorschreiben.“

(Text: Tina Leistenschneider)