Im Kurs „English Conversation“ unterhalten sich die Teilnehmer nach Lust und Laune auf Englisch

WEISKIRCHEN Überall auf der Welt sprechen die Menschen Englisch. Viele Saarländer haben die Sprache auch in der Schule oder später gelernt, sie gut beherrscht. Aber dann? Im Alltag kommt sie meist nicht zur Geltung. Mit der Zeit verfliegt die Sicherheit im Umgang mit den englischen Wörtern, das Gefühl für die Sprache geht verloren. Damit das nicht passiert, bietet die CEB Akademie in Hilbringen den Kurs „English Conversation“ an, der seit zehn Jahren von Peter Allmann geführt wird.

Geführt ist das Stichwort, denn Allmann unterrichtet seine Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht im klassischen Sinne: „Keine Grammatik, kein expliziter Unterricht“, sagt der studierte Anglist, „die Teilnehmer wollen und dürfen einfach nur reden. Die Sprachkompetenz erlangen sie durch die Sprecherfahrung“, sagt Allmann, „die Grammatik steckt in der Anwendung.“ Daher sind erste Kenntnisse in Englisch notwendig: „Es ist kein Kurs für Anfänger. Die Grundlagen muss man drauf haben“, lenkt Allmann ein.

In dem Kurs können die Teilnehmer unbefangen und frei sprechen. Über was, das ist in erster Linie nebensächlich. „Wir reden über Politik, alltägliche Erlebnisse und viel über Reisen“, erzählt Allmann, denn im Ausland nutzen die meisten von ihnen regelmäßig ihre Englischkenntnisse. So auch Ilona Eiffler, die zuletzt mit ihrem Mann eine Kreuzfahrt in der Ostsee machte und unter anderem Estland besuchte. Sie schwärmt vor ihren Freunden von der historischen Altstadt Tallinns und erzählt, wie seelenruhig die Einfahrt in den Schärengarten vor Stockholm um 6 Uhr morgens war – alles natürlich auf Englisch.

Seit 2003 ist der 79-jährige Hans Schmitt mit dabei. „Ich hatte die Sprache in der Schule“, erzählt er. Den Kurs besuche er, „um mein Englisch aufzufrischen“. Jeden Mittwoch trifft sich die Gruppe im Haus des Gastes in Weiskirchen und erzählt sich in der Fremdsprache, was sie in den letzten Tagen erlebt haben. Manchmal bringen sie Kaffee und Kuchen mit und sprechen über Koch- und Backrezepte oder darüber, dass zuletzt Sarah „Fergie“ Ferguson im Saarland war. Durch die persönlichen Gespräche wächst die Gruppe zusammen, viele kennen sich seit Jahren und verbringen auch außerhalb des Kurses Zeit miteinander. Da plage Hans Schmitt durchaus das schlechte Gewissen, wenn er einmal nicht kommen könne, wie er verrät. „Wir sind eine nette, eingeschworene Truppe“, sagt er. Dass dabei ausschließlich auf Englisch gesprochen wird, gerät beinahe zur Nebensache. Aber das ist zugleich auch der Sinn dahinter: Es soll sich normal anfühlen, in dieser Sprache zu reden. Dabei helfen die ungezwungenen Gespräche unter Bekannten, die jederzeit Neulinge herzlich willkommen heißen.

Englisch habe Gertrud Sauer schon früher in ihrem Job weitergeholfen, lange arbeitete sie in der Jugendherberge in Weiskirchen. „Ich habe schon immer mit Englisch geliebäugelt“, sagt sie und wechselt mühelos vom Deutschen ins Englische, als Allmann sie etwas auf Englisch fragt. Vor vier Jahren kam sie zum Kurs dazu, „weil es ein anderes Konzept ist. Mehr learning by doing“, erzählt sie, das spreche sie an. „Wir diskutieren über unterschiedliche Themen und verbessern so unsere Allgemeinbildung“, sagt Sauer.

Sollte sich im Gespräch doch mal ein Fehler einschleichen, korrigiert Peter Allmann die Kursteilnehmer und schreibt ihnen Wörter auf, die diese optional in ihrer eigenes Vokabelheft eintragen. Auch wenn es Unsicherheit gibt, in welchem Bezug und Bedeutung ein Wort verwendet wird, hilft der Englischdozent aus. Dafür ist er da.

(Text: Tina Leistenschneider)