Das CEB-Team des Förderprogramms „Ausbildung jetzt“ unterstützt Jugendliche

HILBRINGEN Anne (Name geändert) ist ein besonderer Fall. Im Gegensatz zu vielen anderen jungen Menschen im Förderprogramm „Ausbildung jetzt“ (Abj) hat sie keine Probleme mit der Berufsschule. Trotzdem hat sie schon mehrere Ausbildungen abgebrochen. Diesmal will sie durchhalten. Dafür braucht sie das Gefühl von Sicherheit, jemanden, der ihr in schwierigen Situationen beisteht. Unterstützung findet sie beim Abj-Team der CEB Akademie in Hilbringen. Die Hilfe, die Jutta Eckert-Kaiser, Birgit Boesen-Scherer und Sandra Lay im Rahmen des Förderprogramms leisten, ist so vielfältig wie die Jugendlichen selbst.

Das Team hilft etwa bei der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb. „Unsere Hauptaufgaben sind aber die sozialpädagogische Betreuung und Stützunterricht während der gesamten Ausbildungszeit“, sagt Sandra Lay. Das Ziel ist es, förderbedürftigen Jugendlichen gute Perspektiven für ihr Berufsleben zu eröffnen. Insbesondere werden die jungen Erwachsenen dabei unterstützt, erfolgreich eine duale Ausbildung abzuschließen. In welchem Maß sie in welchem Bereich gefördert werden, hängt von den individuellen Bedürfnissen der Jugendlichen ab. Sie kommen zum Lernen, aber auch zum Reden. Die drei Mitarbeiterinnen sind Partner der Jugendlichen, ihrer Familien, des Ausbildungsbetriebs und der Berufsschule.

Ein regelmäßiger Kontakt zu den Mitarbeiterinnen ist Voraussetzung dafür, dass die jungen Erwachsenen über „Ausbildung jetzt“ gefördert werden, erklärt Birgit Boesen-Scherer. Die Teilnehmer vereinbaren selbstständig feste Termine mit dem Abj-Team. Bei Bedarf können sie aber auch jederzeit vorbeikommen, ergänzt Eckert-Kaiser. Sind die Jugendlichen vorrangig wegen schulischen Defiziten im Programm, orientieren sich die Termine meist an den Berufsschulzeiten. Manche Teilnehmer kommen wöchentlich vorbei, andere zu den Zeiten ihres Blockunterrichts, so Eckert-Kaiser. Wer Prüfungsangst hat, kommt vor wichtigen Tests auch mal täglich vorbei. Selbst in Ausnahmefällen findet das Team eine Lösung. Weil einer der Auszubildenden deutschlandweit unterwegs ist, wurden Aufgaben auch schon mal über Videotelefonie besprochen.

Den Stützunterricht bietet das Abj-Team einzeln und in Kleinstgruppen an. Entweder bei der CEB in Hilbringen oder wohnortnah, beziehungsweise in der Nähe des Ausbildungsbetriebes. Das Team kann beispielsweise auf Räume in der Losheimer Umgebung und der Merziger Innenstadt zurückgreifen. „Manche Betriebe stellen auch Räume zur Verfügung, sodass wir nach der Arbeitszeit vor Ort unterrichten“, sagt Lay. Der Stützunterricht sowie die sozialpädagogische Betreuung sind für den Auszubildenden und den Ausbildungsbetrieb kostenfrei.

HINTERGRUND

Das saarländische Wirtschaftsministerium verfolgt mit dem Förderprogramm „Ausbildung jetzt“ (Abj) das Ziel, die Berufschancen für Jugendliche zu verbessern und Betriebe bei der Ausbildung zu unterstützen. Finanziert wird es aus Mitteln des europäischen Sozialfonds (ESF) und Landesmitteln. Im Landkreis Merzig-Wadern übernimmt die CEB Akademie seit 1997 die Akquise, Vermittlung und Betreuung der Jugendlichen.

Zielgruppe sind junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund bis 25 Jahre (Flüchtlinge bis 35). Sie müssen im Saarland wohnen und der Ausbildungsbetrieb muss einen Sitz im Saarland haben. Die Förderung über Abj kann beantragen, wer den Unterstützungsbedarf professionell einschätzen kann, sagt Markus Comtesse, Fachabteilungsleiter Jugendberufshilfe der CEB. Dies seien Lehrer an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, Schulsozialarbeiter oder Berufsberater der Agentur für Arbeit. Mit Zustimmung des Wirtschaftsministeriums kann die Förderung beginnen.

Derzeit betreut die CEB etwa 50 Jugendliche in allen Phasen ihrer dualen Ausbildung. Mit dem neuen Schuljahr, ab 1. August, stehen 22 weitere Plätze zur Verfügung. Weitere Infos gibt es beim Abj-Team der CEB unter Tel. (06861) 930818 oder E-Mail info@ceb-akademie.de.

(Text: Ruth Hien)