Handarbeitsgruppe „Flinke Nadeln“ spendet Selbstgestricktes an die Kleiderkammer der CEB

BIETZEN/HILBRINGEN Masche um Masche reihen sich aneinander. Zwischen den Fingern von Ursula Welsch nimmt der Pullover Form an, dunkelgrün mit Zopfmuster. Wie sie dieses Muster hinbekommt, will Gisbert Eisenbarth wissen, der neben ihr sitzt – Maschen zählen? Ursula Welsch winkt ab, „das geht nach Gefühl.“ Der Handarbeitskreis „Flinke Nadeln“ trifft sich jeden Dienstag von 15 bis 17 Uhr im alten Pfarrhaus Bietzen, erklärt Initiatorin Marianne Lorreng. Dass sie an diesem Tag CEB-Geschäftsführer Eisenbarth und Markus Comtesse, Leiter der CEB-Möbelbörse, eingeladen haben, hat einen Grund: Der Handarbeitskreis spendet vier Kisten mit selbstgestrickten Pullovern, Westen, Schals und Mützen an die Möbelbörse.

Markus Comtesse zeigte sich erfreut und erzählte, wo die Sachen ein neues Zuhause finden. In der Möbelbörse sammelt die CEB Möbel wie Schränke, Tische, Sitzgelegenheiten, aber eben auch Kleider von Menschen aus dem gesamten Landkreis Merzig-Wadern, die sie nicht mehr benötigen. Die CEB bereitet die Sachen auf, repariert Kleinigkeiten und verkauft sie günstig weiter. Jeder, der etwas benötigt und sehen will, was auf Lager ist, kann kommen. „Häufig haben wir auch junge Familien da, die Kleider für ihre Kinder benötigen“, erzählte Comtesse. Die Kleiderkammer, die zur Möbelbörse gehört, sei wie ein kleiner Laden gestaltet. Je nach Saison hängen Sommer- oder Winterkleider auf den Stangen und liegen in Regalen. „Kann das jeder durchsehen?“, fragte Marianne Lorreng. Jeder, bestätigt Comtesse. Es sei immer mindestens ein Mitarbeiter da, der bei der Auswahl hilft, aufpasst und bei Bedarf aufräumt. „Das Angebot wird gut angenommen, pro Tag kommen 35 bis 40 Leute“, erklärte Geschäftsführer Gisbert Eisenbarth.

Manchmal werde auch Wolle in der Möbelbörse abgegeben, sagte Comtesse und bot an, diese zu sammeln und an den Handarbeitskreis weiterzugeben, der zum Verein Bietzerberger-miteinander-füreinander gehört. Darüber zeigte sich Marianne Lorreng erfreut: „Vor allem Strumpfwolle ist immer rar – die gestrickten Strümpfe sind der Renner!“ An der Wand hinter ihr sind Schnüre gespannt, an denen Strümpfe in allen Größen und Farben hängen, minzgrün, königsblau, gestreift, geringelt, kunterbunt. Diese stricken die meist sieben bis acht Frauen, wenn sie dienstags zusammensitzen, sich unterhalten, Kaffee trinken und auch mal ein Stück Kuchen essen. Und noch einiges mehr. An den Wänden des Raums im alten Pfarrhaus hängen Pullover, kleine Handtaschen und Topflappen: rund, eckig, blattförmig, ein orange-beiger Kuhkopf. An diesem Nachmittag strickt Else Spaniol an einem Schal, ebenso wie Monica Heinrich. Ingeborg Lorreng häkelt kleine Tiere und Inge Spellbrink arbeitet an den beliebten Socken. Die Sachen verkaufen die Frauen beispielsweise beim Bietzerberger Weihnachtsmarkt oder bei einem Tag der offenen Tür – der nächste ist am Dienstag vor Palmsonntag. Aber auch, wer gerne etwas für sich selbst ausarbeiten will, kann zum Handarbeitskreis kommen.

Die Öffnungszeiten der Möbelbörse sind montags bis donnerstags von 7.30 bis 12 Uhr sowie 12.30 bis 16.15 Uhr, freitags von 7.30 bis 13 Uhr. Weitere Infos gibt es bei Markus Comtesse, Tel. (06861) 930883, E-Mail markus.comtesse@ceb-akademie.de.

(Text: Ruth Hien)