Die CEB eröffnet mehr als 400 Schülern – und einem neuen Schulleiter – Einblicke in Handel, Handwerk und Dienstleistung

HILBRINGEN Alessio blickt konzentriert auf das Lineal zwischen seinen Händen. Er korrigiert um wenige Millimeter, markiert mit einem Bleistift – und setzt die Feinsäge an. An den Hobelbänken rings um ihn herum sägen seine Mitschüler an Holzklötzen, die fest in Schraubstöcken verankert sind, und leimen Bauteile für die späteren Zauberkästchen zusammen. Die Siebtklässler nehmen am Berufsorientierungsprogramm (BOP) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) teil, das die CEB in Hilbringen umsetzt. „Das Ziel ist es, die Schüler frühzeitig über mögliche berufliche Wege zu informieren“, erklärt Markus Comtesse, Fachabteilungsleiter Jugendberufshilfe. Im Rahmen des Programms können sie in Grundberufe von Handel, Handwerk und Dienstleistung schnuppern.

Die Schüler wählen zwischen acht Gewerken: Holz, Maler, Metall, Kosmetik & Körperpflege, Hotel & Gaststätten, Hauswirtschaft, Wirtschaft & Verwaltung sowie Erziehung, Gesundheit & Soziales. Zehn Werkstatttage verbringen die Jugendlichen dafür in der CEB und versuchen sich an jeweils drei Berufsfeldern. Beispielsweise feilen sie in den Werkstätten Bilderrahmen aus Metall und gestalten dekorative Arrangements, in den EDV-Räumen formatieren sie Tabellen in Excel. Die drei Gewerke haben die Schüler vorab bei einer Potenzialanalyse ausgewählt, in der sie vor allem ihre Stärken erkunden und erfahren, wie sie diese im Berufsleben einsetzen könnten. Am abschließenden Auswertungstag reflektieren die Jugendlichen, was sie für sich und ihre berufliche Zukunft mitnehmen.

An diesem Tag schaut nicht nur Zimmerermeister Herbert Lang den Schülern über die Schulter. Auch Achim Raubuch informiert sich unter anderem in der Holzwerkstatt darüber, was die Schüler der Merziger Christian-Kretzschmar-Schule in den Werkstatttagen praktizieren. Seit Februar 2018 hat er das Amt des Schulleiters inne. Es sei interessant, was die Schüler in dem Programm alles erfahren und ausprobieren könnten, sagte Raubuch bei dem Rundgang. Bereits seit 2014 führt die CEB das Berufsorientierungsprogramm in Kooperation mit den Gemeinschaftsschulen in Merzig sowie Losheim, Orscholz und Weiskirchen durch. Seit 2017 nehmen zusätzlich die Förderschulen in Brotdorf, Niederlosheim und Noswendel daran teil. So konnten im vergangenen Jahr mehr als 400 Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Merzig-Wadern das Berufsorientierungsprogramm nutzen. Für eine Fortführung im Jahr 2020 laufen die Planungen.

Das Programm zur „Förderung der Berufsorientierung in überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten“ – kurz Berufsorientierungsprogramm – wurde im Jahr 2008 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufen. Bis Sommer 2020 werden bundesweit mehr als 1,5 Millionen Schüler erreicht. Über 300 Bildungsstätten mit mehr als 3000 Schulen sind als Kooperationspartner am BOP beteiligt. Neben den Mitteln des Bundes wird die Berufsorientierung in der CEB vom saarländischen Wirtschaftsministerium und dem Kreisjugendamt Merzig-Wadern unterstützt.