Eine neue Ausstellung in der CEB Akademie zeigt Bilder der Luxemburger Künstlerin Sophie Frisch-Antoine

HILBRINGEN Weich fließen die dunklen und hellen Blautöne ineinander, vermischen sich wie  Wasser, und spiegeln die Tiefe des Meeres wider. Deutlich heben sich Muscheln und Fische auf der Leinwand ab. Auf anderen Bildern wiederum sind die Abgrenzungen härter und stehen farblich im Kontrast zueinander. Die Bilder zeigen ein buntes Farbenspiel, vermitteln verschiedene Stimmungen und Bedeutungen – einmal „querbeet“ durch die Welt der Kunst, ganz, wie es der Titel der aktuellen Ausstellung in der CEB-Akademie in Hilbringen verspricht. Gezeigt werden abstrakte Bilder von Sophie Frisch-Antoine in Acryl und Mischtechnik, die sie teilweise zusammen mit Michel Kieffer gemalt hat. Die beiden Künstler verbindet eine langjährige Freundschaft und haben eine besondere Art der Zusammenarbeit gefunden: Wenn Sophie Frisch-Antoine mit einer Hälfte des Bildes fertig ist, überreicht sie diese an Michel Kieffer. Dieser dreht das Bild dann um und malt es zu Ende – eine Herausforderung, wie beide wissen. „Man muss das Experiment ernst nehmen, sich in die andere Person hineindenken und von ihrer Persönlichkeit inspirieren lassen“, erzählte Kieffer, der als Kunsttherapeut arbeitet, bei der Vernissage. „Das ist sehr lehrreich und bereichernd, aber auch schwer“, sagte er.

„Alle Kunstformen, also auch die Malerei, sind eine tiefgreifende nonverbale Sprache, durch die der Künstler das Wertvolle, das Erhebende, die Schönheit des Lebens in ganz persönlich gefühlter Weise zum Ausdruck bringt. Die große Bedeutung dieser Kunstsprache ist, dass sie das Potential hat, diese Werte in anderen Menschen aufblühen zu lassen“, sagte Kieffer in seiner Laudatio. „Durch ihre kreative Vielfältigkeit in Farbe und Form vermitteln Sophies Werke diese Kunstsprache aufs Beste. Mit ihrem Stil, zunächst rein figurativ, zur abstrakten Malerei hin, hat die Künstlerin ihre jetzige Reife in einem ganz persönlichen, fein abgestuften Gleichgewicht zwischen abstrakter und figurativer Malerei gefunden“, lobte er Sophie Frisch-Antoine. CEB-Geschäftsführer Gisbert Eisenbarth zeigte sich erfreut, dass Frisch-Antoine ihre Bilder im Foyer der CEB-Akademie ausstellt. „Für uns ist es eine Freude, wieder einmal Luxemburger Kunst zeigen zu dürfen. Es hat bei der CEB ein wenig Tradition, einen Blick auf das aktuelle Kunstgeschehen unserer luxemburgischen Nachbarn in Merzig zu ermöglichen“, sagte Eisenbarth, „die CEB war in ihrer 60-jährigen Geschichte immer von der europäischen Idee beseelt. Und so wollen wir die Ausstellung von Sophie Frisch-Antoine auch als Zeichen des guten und gewinnbringenden Zusammenlebens der Nachbarn von Saar und Mosel sehen.“

Musikalisch eingerahmt wurde die Vernissage von ihrer Tochter Diane Frisch und deren Mann Paul Kayser. Klangvoll und melodisch begleitete Kayser am Klavier die ausgebildete Sängerin, die Stücke aus Kurt Weills Dreigroschenoper und dem Musical Chicago von Fred Febb, aber auch Voi she sapeta aus Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“ darbot.

Die Ausstellung „querbeet“ ist bis zum 7. Juni während der Öffnungszeiten der CEB-Akademie zu sehen: montags bis donnerstags von 7.30 bis 16.30 Uhr, freitags von 7.30 bis 14 Uhr sowie nach Vereinbarung. Weitere Infos unter Tel. (0 68 61) 93 08 0 und unter www.ceb-akademie.de.

(Text: Tina Leistenschneider)