Vertreter von CEB und Pflegeeinrichtungen informieren sich vor Ort über den Ausbildungsstand der angehenden Pflegefachkräfte

PRISTINA In einem Klassenzimmer in der kosovarischen Hauptstadt Pristina haben sich 30 junge Menschen versammelt. Einzeln stellen sie sich vor und erzählen den neugierigen Gästen, warum sie sich für eine Pflegeausbildung in Deutschland entschieden haben. Gemeinsam mit der Beschäftigungsförderungs-Agentur Kosovo, kurz APPK, hat die CEB im vergangenen Jahr ein Pilotprojekt gestartet, das dem Pflegenotstand mit Auszubildenden aus dem Kosovo entgegenwirken will. Sie arbeiten eng mit Ausbildungsbetrieben, Pflegeeinrichtungen und anderen Partnern im Raum Merzig-Wadern, Saarlouis und Trier zusammen. Vertreter dieser Einrichtungen sind Ende Januar nach Pristina gereist und haben sich mit den angehenden Pflegefachkräften und den Partnern vor Ort ausgetauscht.

„Es ist schön zu sehen, wie enthusiastisch diese jungen Menschen sind“, sagt CEB-Geschäftsführer Gisbert Eisenbarth. „Sie haben uns alle erzählt, dass sie sich auf die Chancen und Perspektiven freuen, die sich ihnen in Deutschland bieten“, ergänzt CEB-Projektkoordinator Theo Dubois. Denn im Kosovo liegt die Arbeitslosenquote junger Menschen bei mehr als 60 Prozent. Viele sind bereit, ihre Heimat für eine Arbeit im Ausland zu verlassen.

Die Voraussetzungen, in Deutschland Fuß zu fassen, sind gut. Die Kosovarinnen und Kosovaren haben vorab die Medizinische Mittelschule abgeschlossen. Aktuell lernen sie die deutsche Sprache und bereiten sich auf die Sprachprüfung B1 und den Test „Leben in Deutschland“ vor. Im Sommer reisen die jungen Menschen nach Deutschland, hospitieren in ihren künftigen Ausbildungseinrichtungen und besuchen einen weiteren Sprachkurs, der sie auf das Niveau B2 vorbereitet. Ihre dreijährige Ausbildung zu Pflegefachkräften beginnen 10 Teilnehmer im August in Trier und 20 im Oktober in Merzig. Die praktische Ausbildung erfolgt in den Partner-Pflegeeinrichtungen, die schulische Ausbildung in der CEB-Pflegeschule in Trier beziehungsweise in der Caritas-Akademie für Gesundheitsberufe Saar bei der CEB in Hilbringen.

Den dreitägigen Besuch im Kosovo haben die Vertreter der Einrichtungen genutzt, um die Kontakte mit den künftigen Auszubildenden zu stärken. Bei Ausflügen haben sie zudem die kosovarische Hauptstadt Pristina und deren Umgebung erkundet und Einblicke in das Leben im Kosovo erhalten.