HILBRINGEN Alte Menschen gesund pflegen und Leiden lindern gehören von nun an amtlich zu ihren Aufgaben: 43 Absolventen des Altenpflege-Qualifikations-Zentrums (AQZ) Merzig feierten vor wenigen Tagen ihr bestandenes Staatsexamen und somit ihren Abschluss zum Altenpfleger in der Christlichen Erwachsenenbildung (CEB) in Hilbringen. Drei Jahre duale Ausbildung liegen hinter ihnen, in denen sie sowohl theoretischen als auch praktischen Unterricht erhielten. Die Ausbildung umfasst mindestens 2100 theoretische und 2500 praktische Stunden in der Schule und in einer stationären sowie ambulanten Altenpflegeeinrichtung.

Ziel dieser Ausbildung ist es „jungen Leuten den Weg in den Beruf zu ebnen“, sagte Caritas-Direktor Michael Groß. 15 Dozenten haben die Schüler in unterschiedlichen Lernfeldern der theoretischen Ausbildung hinweg unterrichtet und sie das gelehrt, was zu den Aufgaben eines Altenpflegers gehört, wie die Pflege alter Menschen planen, durchführen, dokumentieren und evaluieren, die Mitwirkung bei der Behandlung kranker, alter Menschen einschließlich der Ausführung ärztlicher Verordnungen oder alte Menschen bei der Tagesgestaltung unterstützen. Hinzu kommen die Anleitung, Beratung und Unterstützung alter Menschen sowie deren Angehörigen und eine umfassende Begleitung Sterbender sowie Mitwirkung bei qualitätssichernden Maßnahmen in Pflege, Betreuung und Behandlung. In der praktischen Ausbildung lernen die Auszubildenden die eigenverantwortliche Übernahme der pflegerischen Aufgaben. Mit ihrem Abschlusszeugnis „erhalten sie ein Dokument, das sie für einen ganz wichtigen Beruf befähigt“, hielt Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich fest. Für den Beruf des Altenpflegers bringen die Absolventen eine der wichtigsten Fähigkeiten mit, die in der Gesundheitspflege gebraucht wird: „Hilfsbedürftigen zu helfen“, betonte die Landrätin. Dabei werden ihren Worten nach vor allem ambulante Pflegekräfte gesucht um Angehörige zu entlasten. Der Schulleiter der Altenpflegeschule des Caritasverbandes Saarbrücken in St. Wendel, Winfried Meiser, sprach in einer Laudatio die Missstände im Pflegeberuf an: „Pflege hat eine hohe Quote der Jammerkultur“, sagt er, daher dürfe die eigene Gesundheit und Zufriedenheit nicht zu kurz kommen. Zeitgleich appellierte er an die Gesellschaft: „Viele Betriebe leisten gute Arbeit. Sehen Sie nicht nur den Schatten, sondern auch das Licht.“ Der Caritas-Direktor konstatierte indes, dass bessere Berufsbedingungen für den Pflegedienst nicht nur von der Regierung durchgerungen werden können, sondern auch durch die Betriebe. Daher empfehle er den angehenden Altenpflegern, das Angebot an Fort- und Weiterbildungen anzunehmen, um immer auf dem aktuellsten Stand zu sein. „Sie sind nicht fertig. Sie werden kontinuierlich und lebenslang weiterlernen“, bekräftigte Schulleiter Meiser.

Hintergrund

Mit dem Altenhilfe-Qualifikations-Zentrum (AQZ) Merzig hat am 1. Oktober 2012 eine neue Ausbildungsstätte für Altenpfleger bei der CEB in Hilbringen ihren Betrieb aufgenommen. Träger des AQZ ist der Caritasverband Saarbrücken in Kooperation mit der CEB. Das AQZ Merzig ist eine Nebenstelle des AQZ St. Wendel des Caritasverbandes für Saarbrücken und Umgebung. Der diesjährige Kurs war der dritte Examenskurs am Standort Merzig. Den besten Abschluss erreichten Kathrin Schwalbach und Rosa Much mit einem Schnitt von 1,33. Die Auszubildenden sind zwischen Anfang 20 und Ende 40, etwa 20 Prozent der Absolventen sind männlich. Die staatliche Prüfung umfasst einen schriftlichen, praktischen und mündlichen Teil. Haben die Schüler ihre Abschlussprüfung erfolgreich gemeistert, können sie bei der zuständigen Behörde die Berechtigung zur Führung der Berufsbezeichnung „staatlich anerkannter Altenpfleger“ beantragen. Zu den Voraussetzungen für den Beruf zählen des Weiteren die gesundheitliche Eignung sowie ein Realschul- oder ein Hauptschulabschluss. Zusätzlich muss außerdem eine Ausbildung als Altenpflegehelfer oder als Krankenpflegehelfer oder eine andere, mindestens zwei Jahre dauernde Ausbildung abgeschlossen sein worden. Das neue Ausbildungsjahr begann am 1. Oktober mit 76 Schülern (drei Klassen), die in drei Jahren zu Altenpflegern und zum Altenpflegehelfern ausgebildet werden.

(Text: Tina Leistenschneider)